"Gemeinsames Pfarrblatt der Kath. Pfarreiengemeinschaft Brücken/Kübelberg/Elschbach", Ausgabe 01/2014
„Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt, fährt durch das Meer der Zeit…“ (aus Neues Geistliches Liedgut)
Am Donnerstag, den 9.Januar dieses Jahres wurde es nun amtlich besiegelt: die kath. Kirchenstiftung „Unsere liebe Frau“ in Ohmbach, vertreten durch mich und ein VR-Mitglied, und die Ortsgemeinde Ohmbach, vertreten durch Bürgermeister Mayer, unterzeichneten einen neuen Erbbaurechtsvertrag, der die gesamte katholische Kirche in Ohmbach umfasst. Durch den Vertreter des Generalvikars wurde der neue Vertrag kirchenaufsichtlich durch das Ordinariat in Speyer genehmigt.
Das Kirchengebäude in Ohmbach hat somit zum Neuen Jahr 2014 den Besitzer gewechselt. Das gesamte Kirchengebäude ist nun die nächsten 30 Jahre – 43 Jahre nach seiner Einweihung im Jahr 1970 – Eigentum der politischen Gemeinde in Ohmbach – ein bislang einmaliger Fall in der Bundesrepublik, dass ein Kirchengebäude in Besitz einer Kommune übergeht, der Gottesdienstraum und das gottesdienstliche Leben aber erhalten bleiben.
Die bisherige Unterkirche ist künftig ein Heimat- und Kulturtreff in der Ortsgemeinde Ohmbach. Der obere Kirchenraum, die eigentliche Kirche, wird wie bisher durch die Katholiken für Gottesdienste und kirchliche Veranstaltungen genutzt.
Für das Inventar der Kirche (Orgel, Glocken, Sakristei etc.), die Instanthaltung und Unterhaltung (Heizung) des Innenraumes im oberen Teil ist nach wie vor die Kirchenstiftung in Ohmbach verantwortlich.
Für das gottesdienstliche Leben in Ohmbach ändert sich nichts. Der Standort Ohmbach bleibt für Gottesdienste erhalten. Der Nebenraum zur Sakristei (früher Raum für die Werktagskirche) kann als Gruppenraum genutzt werden.
Auch die Ortsgemeinde profitiert von dem Erbbaurechtsvertrag: die Gemeinde kann Zuschüsse für Umbau- und Renovierungsarbeiten in der Unterkirche beantragen, was bei einem Pachtvertrag nicht möglich wäre. Ohmbach hat in dem neuen Heimat- und Kulturtreff langfristig eine Anlaufstelle für verschiedenste Veranstaltungen, da der Ort ja kein Bürgerhaus besitzt. Vor allem hat die Ortsgemeinde für einen (Neu)Bau eines Bürgerhauses keine hohen Investitionskosten, sondern bringt die bestehenden Räumlichkeiten der bisherigen Unterkirche zu wesentlich günstigeren Konditionen „auf Vordermann“.
Beide Seiten – Kirche und Gemeinde – profitieren also von dem neuen Erbbaurechtsvertrag. Wir haben eine sogenannte „Win-Win-Situation“. Bürgermeister Mayer bezeichnete beim Neujahrsempfang der Ortsgemeinde am 12.Januar im frisch gestrichenen Saal des Heimat und Kulturtreffs die Kirche als „Geschenk des Himmels“.
Anlässlich des Neujahrsempfanges wurde auch die bisherige Unterkirche ihrer neuen Bestimmung übergeben und der Heimat- und Kulturtreff neu eröffnet.
Auch unsere Kirche profitiert vom Erbbaurechtsvertrag: Wir können in Ohmbach präsent sein, können aber die Baulasten der zahlreichen Gebäude der künftigen Großpfarrei St.Christophorus im Südkreis Kusel nicht mehr allesamt schultern.
In der in weniger als zwei Jahren bestehenden Pfarrei gibt es zehn Gottesdienstorte (9 Kirchen und das Gemeindehaus in Schmittweiler mit Tabernakel), vier Pfarrhäuser, vier Pfarrheime und zwei Kindergärten.
Angesichts der demographischen Entwicklung (wenig Zuzug junger Erwachsener, wenig Geburten, sinkende Einwohnerzahlen) und der damit verbundenen sinkenden Katholikenzahl, ist die Abgabe von kirchlichen Gebäuden unvermeidlich.
Der Vertreter des Generalvikars sprach von einem Pilotprojekt in Ohmbach, das auch für andere kirchliche Gebäude (Pfarrheime/Pfarrhäuser) im Bistum Schule machen kann.
Für die Kirchenstiftung Ohmbach
Stefan Czepl, Pfr.